Im Levitikus heißt es:

וְאִ֗ישׁ אֲשֶׁ֤ר יִנְאַף֙ אֶת־אֵ֣שֶׁת אִ֔ישׁ אֲשֶׁ֥ר יִנְאַ֖ף אֶת־אֵ֣שֶׁת רֵעֵ֑הוּ מֽוֹת־יוּמַ֥ת הַנֹּאֵ֖ף וְהַנֹּאָֽפֶת

Und ein Mann, der mit der Frau eines Mannes die Ehe bricht, der bricht die Ehe mit der Frau seines Nächsten. Er soll gewiss getötet werden. Der Ehebrecher wie auch die Ehebrecherin.“ [Kapitel 20, Vers 10]

Im Deuteronomium heißt es:

וְכִי־יִֽהְיֶ֣ה בְאִ֗ישׁ חֵ֛טְא מִשְׁפַּט־מָ֖וֶת וְהוּמָ֑ת וְתָלִ֥יתָ אֹת֖וֹ עַל־עֵֽץ לֹֽא־תָלִ֨ין נִבְלָת֜וֹ עַל־הָעֵ֗ץ כִּֽי־קָב֤וֹר תִּקְבְּרֶ֨נּוּ֙ בַּיּ֣וֹם הַה֔וּא כִּֽי־קִלְלַ֥ת אֱלֹהִ֖ים תָּל֑וּי וְלֹ֤א תְטַמֵּא֙ אֶת־אַדְמָ֣תְךָ֔ אֲשֶׁר֙ יְהֹוָ֣ה אֱלֹהֶ֔יךָ נֹתֵ֥ן לְךָ֖ נַֽחֲלָֽה

Und wenn ein Mann eine Sünde begeht, für die man den Tod verdient und getötet wird und du hängst ihn an ein Holz, dann soll sein Leib nicht am Holz übernachten, sondern du sollst ihn gewiss an diesem Tag begraben, denn Gottes Fluch ist ein Hängender und du sollst das Land nicht verunreinigen, das dir der Herr, dein Gott, zum Besitz gibt.“ [Kapitel 21, Vers 22 – 23]

כִּֽי־יִמָּצֵ֨א אִ֜ישׁ שֹׁכֵ֣ב | עִם־אִשָּׁ֣ה בְעֻֽלַת־בַּ֗עַל וּמֵ֨תוּ֙ גַּם־שְׁנֵיהֶ֔ם הָאִ֛ישׁ הַשֹּׁכֵ֥ב עִם־הָֽאִשָּׁ֖ה וְהָֽאִשָּׁ֑ה וּבִֽעַרְתָּ֥ הָרָ֖ע מִיִּשְׂרָאֵֽל

Wenn ein Mann liegend bei einer Frau gefunden wird, die mit einem Mann vermählt ist, dann sollen beide von ihnen sterben. Der Mann, der bei der Frau lag und die Frau und du sollst das Böse aus Israel entfernen.“ [Kapitel 22, Vers 22]

Kommentar:

Die Tora erwähnt verschiedene Sünden, für die man zum Tode verurteilt wird. Wird nun beispielsweise ein Sünder für Ehebruch hingerichtet, worauf man seine Leiche an ein Holz hängt, so soll diese nicht über Nacht dort bleiben. Der Begriff ʿĒṣ (עץ), welcher hier als “Holz” übersetzt wurde, kommt ebenso in der Bedeutung “Baum” vor (siehe Genesis, Kapitel 1, Vers 29). Hier werden also Sünder als Fluch (Qlālāh) bezeichnet, die bereits vor dem Hängen tot sind. Ein Lebender, der unschuldig an ein Kreuz genagelt wird, worauf er an den Folgen stirbt, ist hier nicht erkennbar. Solch eine Interpretation lässt zu wünschen übrig.



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